Beschreibung der Ausstellungen
- Geschichte
Verheerende Stadtbrände in den Jahren 1215, 1314 und 1418 führten zu präventiven und reaktiven Massnahmen zur Bekämpfung von Feuersbrünsten. Die mehr als 200-jährige Geschichte der Feuerwehr St. Gallen wird chronologisch beschrieben und illustriert. Ein Nebelhorn aus der Schifffahrt welches bei der Feuerwache auf dem St. Laurenzen-Turm stationiert war, dürfen die Besucher selbst ertönen lassen. Ab dem 19. Jahrhundert entwickelt sich die Feuerwehr über die Jahrzehnte sukzessive zu ihrer heutigen Leistungsfähigkeit. - Lösch-Szene anno 1880
Der Löscheinsatz in einer Zeit ohne verfügbares Wassernetz, ohne Benzinmotoren oder Elektrizität gestaltete sich sehr personalintensiv. Handbetriebene Pumpen wurden mittels Wassereimer, transportiert durch Menschenketten, aus Brunnen gespeist. Von der Zweimannspritze bis zur mächtigen Rosspumpe sind Geräte ausgestellt. - Handlöschgeräte
Handlöschgeräte wurden ab 1900 hergestellt und eingesetzt. Man wollte mit den Feuerlöschern erreichen, dass entstehende Feuer schon in einem frühen, kleinen Stadium durch Intervention von einer Einzelperson gelöscht werden konnte. Die 34 ausgestellten Löschgeräte waren gefüllt mit Wasser, Löschgas, Sand, Pulver, chemische Flüssigkeiten. - Atemschutzausrüstungen
Der älteste Atmungsapparat stammt aus der Zeit um 1890. Mittels fussbetriebenen Blasbalgs wurde Frischluft durch Schläuche zu den «Rauchhelmen» gefördert. Etwa 1910 wurde das Sauerstoffinjektionsgerät erfunden, welches dem Träger höchste Autonomie während rund zwei Stunden erlaubte. Die verschiedenen Modelle von den Entwicklungsstufen der Atemschutzgeräte sind ausgestellt. - Trouvaillen
In mehreren Vitrinen sind seltene Feuerwehrutensilien zu bewundern. So zum Beispiel Helme aus verschiedenen Epochen oder Alarmierungsgeräte wie Hörner, Blechinstrumente oder Trommeln. Auch ein Suchgerät von 1750, das der Turmwache half zu erkennen, in welcher Ortschaft die aufsteigende Rauchsäule seinen Ursprung haben könnte. Und dann lässt auch noch Feuerwehr-Spielzeug aus verschiedenen Zeiten Kinderaugen strahlen. - Uniformen
Erste einheitliche Uniformen wurden ab 1859 durch das Rettungs-Corps eingesetzt. Je nach Funktion trugen die Feuerwehrmänner verschiedene Kleidung. Zwilchjacken und Messinghelme wurden im Laufe der Zeit ersetzt. Aus textilen Stoffen über Kunstlederbekleidung bis zu moderneren Geweben welche Hitze und Wasser widerstehen, wurden Uniformen hergestellt. - Beleuchtung
Tragbare- oder Taschenlampen werden seit Jahrhunderten eingesetzt. Ausgestellt sind Laternen, Kerzenleuchten und Gurtlampen in verschiedensten Ausführungen, betrieben mit Petrol oder Gas. Corps- oder Rottenlampen erleichterten in der Nacht den Feuerwehrleuten das Auffinden ihrer Einsatzgruppe. Aber auch gasbetriebene und elektrische Scheinwerfer ergänzen die Ausstellung. - Fahrzeuge
Verschiedene pferdegezogene Handdruckspritzen, welche durch 24-köpfige Pumpmannschaften betrieben wurden, haben ihren Platz neben der historischen Automobilspritze Kettenwagen von 1909. Saurer Schnauzen-Lastwagen als Tanklöschfahrzeug oder mit Drehleiteraufbau stehen für Ausfahrten und für Anlässe bereit. Selbst ein BMW-Feuerwehrmotorrad mit Ersteinsatzausrüstung kann begutachtet werden. Motorspritzen mit Antriebsaggregaten von berühmten Marken wie Tatra, VW oder Porsche lassen Besucher staunen. - Heustocküberhitzung
Auf Stadtgebiet gab es 2019 gesamthaft 58 Landwirtschaftsbetriebe. Zu feucht eingebrachtes Heu kann derart stark gären, dass eine Heu-Selbstentzündung eintreten kann. Bei Temperaturen ab 70 °C besteht akute Brandgefahr. Die Feuerwehr muss zugezogen werden! Die Ausstellung zeigt die Werkzeuge und beschreibt die Vorgehensweise der Feuerwehr.
Die ausgestellten Exponate stammen hauptsächlich von der Feuerwehr der Stadt St. Gallen. Vereinzelte, aussergewöhnliche Raritäten von anderen Feuerwehren wurden in die Ausstellung integriert.